Re: Hilfe mit Epoxidharz


[ Forum: Didgeridoo Bauen ]


Geschrieben von Ansgar am 12. November 2005 18:35:33:

Als Antwort auf: Re: Hilfe mit Epoxidharz geschrieben von EpOxY am 07. November 2005 18:20:22:

Moin...

Dunnerlütt, heute scheint mein "Handwerk" ja sehr lose zu sitzen... ;-)

> Und NATÜRLICH werde ich das betrefende Didge zuerst
> einmal innen fachgerecht versiegeln. Ein Riss unterm
> Außenlack ist immer doof.
> Also, kann mir vielleicht doch noch jemand sagen,
> WO ich WELCHES Zeug herbekommen kann und WIE ichs verarbeite?

Ich erzähl eimpfach ma so drauf los:

Ich benutze Epoxy sowohl zum Bau als auch zum Versiegeln von Didges. Für mich ist es DAS Material meiner Wahl, da es, wenn es richtig verarbeitet wird, einfach schweinegeile Eigenschaften aufweist: Es macht das Didge härter (ob und inwiefern sich das auf den Klang auswirkt, darüber sollen sich die Experten streiten, ich persönlich empfinde es subjektiv als sehr gut) und weniger anfällig für Feuchtigkeit, bis hin zur Möglichkeit, es unter der Dusche zu putzen... X-)=)

Es ist dafür notwendig, gutes Epoxy-Material zu verarbeiten, das nach Aushärtung nicht ausdünstet und lebensmittelecht ist.

Also auf *gar keinen Fall* Material aus dem Bereich Autoreparatur nehmen! Besonders alles, was rotgefärbte Härter-Komponenten hat, ist giftig, eklig, schädlich doof, etc.

Wie schon erwähnt:
In der Modellbauabteilung von Elektro-Konrad gibt es Harz und Härter für den kleinen Einsatz, etwas billiger geht's z.B. bei www.bootsservice-behnke.de in größeren Mengen.

Erstaunlicherweise bin ich nie auf die Idee gekommen, Didgeridoos von AUSSEN mit Epoxy zu behandeln... Mir geht es darum, das Instrument innen gegen Feuchtigkeit und Speichel zu versiegeln. Epoxy ist außerdem sehr hart und glatt und verringert die "Mikro-Rauhigkeit" (siehe die Ausführungen von Frank Geipel) besonders effektiv, und damit wird der Klang brillanter.
Geht aber auch außen, aber es muss IMO sichergestellt sein, dass keine anderen Materialien vorher aufgetragen waren.

Besonders hübsch kann ich mir das dann vorstellen, wenn du das Resultat mit ganz feiner Stahlwolle polierst und dadurch das ganze mattierst. Ich finde, mit glänzendem Epoxy-Äußeren sehen die Dinger billig aus... (obwohl: billig - da steh'n wir doch drauf... ;-)=).

(Übrigens: Natürlich ist ein nachträgliches Abschleifen heftig, aber wozu sollte ich das brauchen? Im Gegensatz zu vielen anderen Materialien wie manchen Öle oder Wachs kann man auf Epoxy als Grundlage hervorragend arbeiten X-)=)...

Verarbeitung:

Das Epoxy-Gemisch ist, solange es noch nicht ausgehärtet ist, durchaus nicht ohne: Es dünstet etwas aus, d.h. zu lange sollte man sich den Dämpfen nicht aussetzen. Außerdem gilt es, jede Berührung mit der Haut zu vermeiden, das Rohgemisch ist "reizend": Gummihandschuhe und eine Schürze aus 'ner Mülltüte können sehr hilfreich sein, beim Pinseln empfiehlt es sich manchmal auch, ne Schutzbrille aufzusetzen.(klar, dass NIX in die Augen kommen darf)

Das Epoxy-Gemisch ist höchst viskos, d.h. es zieht sich in kleinste Vertiefungen rein und saugt sich auch ins Holz ein, nicht viel, aber ausreichend, (deshalb: sicherstellen, dass kein Material vorher drauf war, das diese Eigenschaft behindert.)
Diese Fähigkeit wird erhöht, wenn Untergrund und Harz warm sind. Ich habe daher auch schon mal Didges mit dem Heißluft-Apparat sanft und sehr langsam vorgeheizt, und benutze das ganze besonders gern in geheizten Räumen, auch, weil es dann schneller durchhärtet.

Epoxy und Härter müssen sehr exakt gemischt sein (Dr. Dröhn empfiehlt: Einwegspritzen zur Dosierung).
(Ich denke, bei 'ner Außenbehandlung ist gutes Vorschleifen erforderlich... ;-). Ansonsten das Gemisch zügig wie normalen Lack verarbeiten (außen: aufpinseln, innen: reinschütten und drehen. Ist bekannt, die Methode, oder?). Je nach Art des verwendeten Härters und auch der Temperatur ist das Ganze zwischen 20 und 40 Minuten verarbeitbar, TROPFT ABER NOCH LÄNGER NACH!!!

Es ist natürlich in der Tat so, dass das Holz weiterarbeitet. Dadurch können mikrofeine Risse in dem relativ unflexiblen Epoxy-Belag entstehen, die Feuchtigkeit einlassen können, und damit weiteres Arbeiten des Holzes ermöglichen, wodurch die Risse größer werden... usw. usf.

Deshalb ist es hilfreich:
- extrem gut abgelagertes, sehr trockenes Holz zu nehmen.
- in mehreren Schichten zu arbeiten.
- das GANZE Didge (also von innen UND von außen inklusive der Ränder an Mundstück und Bell) zu versiegeln.(wie gesagt, hab ich selbst nie gemacht, weil von außen werden meine Didges nicht oft feucht und mich stört's halt auch nicht, wenn sie reißen... X-)=)

Sollten Risse auftauchen, hab ich diese einfach mit einer neuen Schicht verschlossen.

Zwar ist mir ein Teak, was im Auftrag eines Kunden bearbeitet habe, neulich gerissen, aber ich glaub, das ganze Ding war einfach auch sch#* ... X-)=)
Ansonsten durchweg positive Erfahrung...

So das wars von meiner Seite.

Hoffe, du kannst damit was anfangen. :-)
Bisbald,
Ansgar







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